Druck abbauen: 5 Strategien für deine Quarterlife Crisis

Wie du den Druck, den richtigen Partner und die perfekte Karriere finden zu müssen, hinter dir lässt und gelassener durch deine 20er und 30er gehst!

Vor kurzem hatte ich einen Beitrag auf Threads gepostet. Er diente als Reminder, dass Filme & Serien überwiegend fiktional sind und nicht der Realität entsprechen. Wir sähen nicht, wie es nach dem Happy End weitergeht. Man muss also in seinen 20ern & 30ern noch nicht wissen, wie das restliche Leben aussieht, den Partner für's Leben gefunden oder die große Karriere gemacht haben.

Die Erkenntnis daraus resultiert aus dem Umstand, dass ich mich nach etlichen Jahren unbewusstem Medienkonsum selbst dabei ertappte, mich in dem Gezeigten emotional zu verlieren. Vor allem bei Filmen in denen Beziehungen dargestellt werden - mein Lebensbereich mit dem bisher größten Dramapotenzial - fühlte ich mich danach meist schlecht, begann zu grübeln und hinterfragte mein ganzes Leben, weil das Gezeigte oder das emotional Versprochene nicht meiner eigenen Realität entsprach.


Mich erreichte im Anschluss eine Frage, wie ich zu dieser Einstellung gekommen bin und wie ich sie mir bisher erhalten konnte, da es doch immer wieder Menschen gäbe, die einem das Gegenteil vermitteln. Ich muss zugeben, die Frage danach brachte mich zum Nachdenken. Wie schön wäre es, darauf eine kurze, prägnante Antwort zu geben, die es ermöglicht, den versteckten Zweifel dahinter (das eine solche Einstellung wirklich möglich ist) zu entkräftigen.


Natürlich gäbe es da wieder einige Glückskekssprüche, wie:

  • Wenn du dich selbst liebst, wirst du erkennen, dass du keine andere Person benötigst, um glücklich zu sein.
  • Du hast alle Zeit der Welt. Es gibt kein bestimmtes Alter für gewisse Dinge.
  • Die Antworten liegen in deinem Inneren, nicht im Außen.

Et cetera. Et cetera. Und ja! Ich muss zugeben, solche Sprüche aus der Glückskeksabteilung sind sehr hilfreich, wenn es darum geht, sich zu erinnern - an bereits verinnerlichte Erkenntnisse. Ich verwende sie bewusst hin und wieder, da sie perspektiverweiternd wirken. Diesesmal wollte ich allerdings wirklich hinterfragen, was meine Best of-Tipps sind, die einen ermöglichen, nach und nach, diese Erkenntnisse zu verinnerlichen.


Also möchte ich heute mit dir, meine Top 5 Tipps teilen (ohne Gewähr der Vollständigkeit - an manchen Tagen sprudelt so manche Weisheit aus einer mir nicht beachteten Ecke meines Unterbewusstsein, die möglicherweise in dem Moment der Antwort nicht zugänglich war). Und hier sind sie:

Meine Top 5 Wege zu mehr Gelassenheit

Grundsätzlich ist der Weg zu der möglichen Gelassenheit ein Zusammenspiel aus verschiedenen Dingen und es ist definitiv ein Prozess, der nicht von heute auf morgen zu meistern ist. Es gab für mich nicht „nur ein“ Geheimrezept, "nur ein" Buch oder "nur eine" Technik, durch die ich zu der Einstellung kam, meine (mittlerweile) 30er gelassen zu sehen.


Auch unterliegen die folgenden Punkte keiner bestimmten Reihenfolge, die meiner Meinung nach essenziell wäre. Naja, möglicherweise war für mich der letzte Punkt essenziell. Ein Tipp, den ich bei der Auswahl solcher Methoden mittlerweile meist für mich befolge, ist: Wähle den für dich am leichtesten umzusetzenden und sympathischsten aus.

1. Erfragen des verborgenen Bedürfnisses

Eine Methode, die mir in so manchen Momenten die Augen öffnete, vor allem nachdem ich meine Visionen für meine unterschiedlichen Lebensbereiche niedergeschrieben habe, war folgende:


Ich habe hinterfragt, was hinter den gewünschten Dingen steht.

  • Was erhoffe ich mir durch diese Partnerschaft / durch diesen Erfolg?
  • Was verspreche ich mir durch den Plan fürs Leben?

Oft verstecken sich dahinter meist Bedürfnisse wie Liebe, Anerkennung, Sicherheit, et cetera. Diese sind natürlich legitim und unser Organismus sehnt sich nach deren Erfüllung. Sie unterliegen jedoch einem uns subjektivem Empfinden und können auch durch andere Gegebenheiten erfüllt werden. Vor allem tatsächlich durch einen selbst. Es gibt also viele weitere oder andere Erfüllungsbedingungen für diese Bedürfnisse, deren wir uns vielleicht noch nicht bewusst sind.

2. Hinterfragen der eigenen Überzeugungen

Oh, was soll ich sagen. Es hat mich zu Beginn etwas schockiert, erklärt aber so viel. Unsere Identität ist das Produkt von vielen Jahren Konditionierung, Überzeugungen und Glaubenssätzen von außen oder von uns selbst, wenn diese in einer gewissen Weise für uns erfolgreich waren.


Während meiner Ausbildung habe ich auf kognitiver Ebene intensiv damit begonnen, meine bewussten Überzeugungen aus allen möglichen Perspektiven anzuschauen und diese zu hinterfragen. Oft hilft es bei der Erforschung, sich in andere Personen hineinzuversetzen (z. B.: Wie würde das meine beste Freundin / mein bester Freund sehen?)


Zum besseren Verständnis hier ein Beispiel:

Die Überzeugung

  • Ich brauche einen Partner, um glücklich zu sein.

Mögliche Fragen

  • Ist das wirklich so?
  • Gibt es nur diese eine Möglichkeit?
  • Gibt es andere Menschen, für die das nicht zutrifft?
  • Kann man das auch anders sehen?
  • Was würde diese Überzeugung im Umkehrschluss bedeuten?
  • Was wird durch diese Überzeugung nicht möglich?

Dadurch erweitert man seine Perspektive auf unterschiedliche Möglichkeiten und bringt seine eigene Überzeugung etwas zum Wackeln. Was gut ist, denn du bist dann nicht mehr nur von dieser einen Erfüllungsbedingung abhängig.

3. Lösung der Identifikation mit Gedanken & Gefühlen

Eine wesentliche und wichtige Phase für mich auf dem Weg zu mehr Gelassenheit war auch die Beschäftigung mit Meditation. Ich muss zugeben, ich bin (noch) kein Mensch, der sich täglich bewusst Zeit für diese Praxis nimmt. Und dennoch starte ich immer wieder den Versuch und habe viele Erkenntnisse aus einer intensiven Phase daraus mitgenommen. Ein Satz, der mir dabei in Erinnerung geblieben ist:


Meditation ist Beobachten (ohne zu bewerten).


Dieser Satz beschreibt Meditation tatsächlich am besten für mich und weist auch auf die Schlüsselerkenntnis daraus hin:


Alles, was wir beobachten können, sind nicht wir. Wir können unser Umfeld, Gedanken und Gefühle beobachten - ergo: das ist nicht unser wahrer Kern - dieser IST einfach nur.


Dadurch habe ich tatsächlich mehr Abstand zu meinen (negativen) Emotionen & Gedanken bekommen und kann Dinge und Ereignisse (oft) gelassener sehen.


Was sich daraus noch erschließt: Du musst beim Meditieren nicht nur sitzen und still sein, sondern Meditation kann auch bewusstes Tanzen oder ein bewusster Spaziergang sein. Selbst das bewusste Wahrnehmen/Beobachten eines Vogels in deinem Garten kann Meditation sein. Wichtig dabei ist, dass es mit Bewusstheit getan wird. (vgl. Osho - Das blaue Meditationsbuch)


Weitere Literatur oder Apps, die ich zu dieser Praxis persönlich empfehlen kann, sind:

Hinweis: Diese Empfehlungen sind keine Werbung und ich empfehle aus freien Stücken, da sie mir persönlich weitergeholfen haben. Die Nennung unterliegt keiner Bezahlung oder einer anderen Form von Gegenleistung.

  • Jiddu Krishnamurti - Das Licht in uns - Über wahre Mediation
  • Osho - 3 Schritte zum Erwachen
  • Die App „Waking Up“ von Sam Harris kann ich im Anschluss an die beiden Bücher empfehlen. (Hier gibt es, einen 30-tägigen Einstiegskurs - ist allerdings auf Englisch).

4. Nervensystemregulation

Nervensystemarbeit im Generellen und die damit verbundene Regulation des Nervensystem, waren tatsächlich auch ein wesentliche Punkte auf meinem Weg. Ich habe verschiedene Methoden aus der Richtung ausprobiert, einige lagen mir mehr, andere weniger. Und doch habe ich nach und nach gemerkt, wie mich viele Dinge weniger tangierten (die mich früher extrem emotionalisierten) und ich in dramabehafteten Situationen ruhiger bleiben konnte.


Es gibt einige verschiedene Wege, um dein Nervensystem zu regulieren. Was dabei als fast immer erfolgsversprechender Faktor wirkt, ist die Wechselwirkung zwischen unserem Körper und unserem Nervensystem (und damit Emotionen).


Kurz und knapp: Unsere Emotionen bewegen unseren Körper. Durch Handlungen mit unserem Körper können wir umgekehrt auch unser Nervensystem und damit die Emotionen beeinflussen.


Hier setzt für mich auch die Körperarbeit mit an. Ich bin der Meinung, dass Veränderungsarbeit und Persönlichkeitsentwicklung immer ganzheitlich gesehen werden sollte. Sowohl auf gedanklicher, emotionaler und körperlicher Ebene.

5. Die bewusste Entscheidung für den Prozess

Hier nun der für mich wichtigste Punkt (ohne dem Veränderungsarbeit meiner Meinung nach nicht gehen wird): die bewusste Entscheidung, den Weg zu gehen. Nicht nur, dass es mein Commitment war, bewusst für bessere Phasen loszugehen, sondern auch in echt unbequemen Phasen dranzubleiben.


Etwas, das mir durch solche Tiefpunkte tatsächlich half, war eine für mich passende Spiritualität, in der ich in diesen Phasen immer wieder Halt fand. Daraus resultierte dann mit der Zeit ein gewisses Maß an Urvertrauen, was mir wiederum ermöglichte nach und nach zu erkennen, dass es nach jedem Tal auch wieder bergauf geht. Leben besteht nun einmal sowohl aus dem einen, als auch dem anderen. (Oh, da ist er wieder, der Glückskeksspruch.)


Ganz nach dem Motto: Wenn‘s nicht hilft, schadet‘s nicht, aber wenn‘s gut tut, hilft‘s allemal 🤗

Fazit

Es ist möglich, gelassener durch die Quarterlife Crisis zu gehen & sich weniger durch die Meinung anderer beeinflussen zu lassen.

Das sind sie also. Meine 5 Strategien, die ich aus heutiger Sicht empfehlen würde und die meinen Weg der letzten zwei Jahre am besten beschreiben. Natürlich sind sie nicht der einzige Schlüssel zu mehr Gelassenheit, mir persönlich haben sie geholfen :)


Für den Weg noch ein paar kleine Tipps und Hinweise:

  • Es ist ein Prozess - rasche Veränderungen sind möglich, passieren aber (meist) nicht von heute auf morgen. Selbst ich entdecke laufend noch ungelöste Themen & Muster und arbeite daran sie zu lösen. Dabei lerne ich mich täglich weiter kennen.
  • Setze dich nicht selbst unter Druck & gib dir Zeit. Ich hatte seit meiner Jugend immer wieder Berührungspunkte mit dem Thema der Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität. Vieles an dem Vertrauen und der Offenheit gegenüber neuer Wege und Methoden habe ich vermutlich diesem Umstand zu verdanken.
  • Überfordere dich nicht. Probiere die Dinge aus, die dir zu Beginn am sympathischsten erscheinen und für dich leicht zum Umsetzen sind. Gehe einen Schritt nach dem anderen.
  • Erzwinge keine Veränderungen. Bestimmte Überzeugungen und natürliche Schutzmechanismen deines Nervensystems haben dir vermutlich 20 Jahre + gedient. Es darf Zeit dauern, damit sich etwas verändert. Aber keine Sorge - wenn du bereit bist, den Weg zu gehen, dauert es in Relation meist viel kürzer.
  • Sorge gut für dich. Die Tipps können in schwierigen Lebenssituationen und Krisen bei psychisch gesunden Menschen ohne Krankheitswert unterstützend helfen. Sie ersetzen jedoch keine ärztliche Diagnose oder Behandlung durch Expert:innen aus angrenzenden Bereichen wie Psycholog:innen, Psychiater:innen oder Psychotherapeut:innen.

Alles Liebe,

deine Julia.

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Julia Pesava

Als Visionsfinderin, Potenzialentfalterin, kreativer Geist und Designliebhaberin schreibe ich hier über's Leben, die Quarterlife Crisis und so manches zum Nachdenken.

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